Grenzüberschreitung – Tomasz Raczek, Bartosz Wójcik

Die dynamische Phase der Kinoentwicklung tritt in eine neue Stufe ein. Jetzt ist es so,  dass andere Kunstbereiche, wie Literatur oder Grafik, die Medien  wie Film und Video nicht nur beeinflussen, sondern auch dabei profitieren und sie erweitern.  Die mehrere Jahrhunderte dauernde Grundlage für die  Weiterentwicklung der  Zivilisation –  durch das Buch – erlebt gerade eine Renaissance in der Multimediaform, in der außer der Audioschicht  das Bild eine bedeutende  Rolle spielt.  Gleichzeitig drehen Fans bestimmter Filmhelden, wie James Bond oder Indiana Jones, nicht nur eigene Remakes, in denen sie weitere Geschichten dieser Helden erzählen, sondern absorbieren sie auch in neue Bereiche des künstlerischen Schaffens, indem sie Comicstrips oder Haiku über ihre Idole schreiben. In der Welt des fortschreitenden kulturellen Samplings wird die Urheberrechtsfrage immer wichtiger. Die Auseinandersetzung mit  diesem Thema hat in letzter Zeit zur Entstehung der Snap-Chat-Kultur geführt. Das schafft auch neuen Raum für Diskussionen, indem z.B. der Sinn von Mega- Investitionen  in den Filmbereich in Zweifel gezogen wird. Selbst die Investition in den Film wurde in den letzten Jahren zur Anlage in die breit verstandenen Kulturindustrien.  Auch hier lässt sich der Globalisierungseffekt beobachten. Das Produkt ist nicht mehr der Film selbst, sondern ein Projekt, dessen zahlreiche Elemente selbstständig funktionieren können, wie z.B. Computerspiel, museale Ausstellung oder mobile App. Auf diese Weise dringt der Film heute durch einzelne Kunstgattungen und wird durch moderne Technologien beeinflusst, führt uns in eine neue Dimension der virtuellen Wirklichkeit. Ob es so sein wird – das weiß man natürlich heute nicht. 

 

Kuratoren: Tomasz Raczek, Bartosz Wójcik

Moderator: Tomasz Raczek

 

 

Das Programm: