DEFA: Teilung als Identität

Die DEFA war das einzige DDR Filmstudio. Sie wurde 1946 gegründet, produzierte aber schon 1945 in den sowjetisch enteigneten Studios Tobis, UFA, Tesch und Afifa. Wer gerade noch in NS Filmen mitgewirkt hatte, wurde nun nahtlos bei der DEFA weiterbeschäftigt. Erst als auch westdeutsche/ westberliner Filmstudios öffneten, verließen viele Filmemacher die DEFA oder pendelten bis zum Mauerbau 1961 als Grenzgänger zwischen Ost und West. Bis 1992 drehte die DEFA 700 Spielfilme, 750 Animationsfilme und mehr als 2000 Dokumentar- und Kurzfilme. Die DEFA Themen und Stile deckten sich mit den DDR-Kapiteln der 50er bis 80er Jahre. Staatsgründung, Entwicklung, Fehltritte und Untergang  wurden in DEFA Filmen szenisch dokumentiert und reflektiert, was sie seit den 90er Jahren zu einem Schatz für Forscher und Neugierige besonders in den USA macht.
 
Bei einer heutigen Beschäftigung mit der DEFA spielen ihre Filme mit weniger Kopien und Publikum oft eine größere Rolle als die sogenannten Publikumserfolge.
 
Jörg Foth
Foto: Peter Ziesche
 

 


Przeszłe wydarzenia