SEFF Film Forum
Zum ersten Mal findet im Rahmen des Szczecin European Film Festivals’15 das deutsch-polnische Filmforum statt. Anliegen ist, dass sich der Westpommerische Filmfonds „Pomerania Film“ und die Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern näher kennen lernen und Erfahrungen in der Förderung der Filmkultur austauschen. Es werden ausgewählte polnische und deutsche Produktionen gezeigt, die durch jeweiligen o.g. Filmförderungen unterstützt wurden. Im Rahmen des Filmforums empfangen wir Experten, Filmproduzenten und –autoren aus beiden Ländern. Während einer moderierten Diskussion sprechen wir über Strukturen des Filmfonds und ihre Erfahrungen in der internationalen Zusammenarbeit. Gemeinsam wollen wir Möglichkeiten einer künftigen grenzübergreifenden Kooperation zwischen Filmschaffenden aus den beiden Regionen in Bezug auf Filmproduktion und –vertrieb beraten. Das Forum greift die Idee des Festivals auf, an der deutsch-polnischen Grenze ein Treffpunkt für Partner der Filmbranche aus beiden Ländern zu sein.
Die Partner des Projekts sind: Westpommerischer Filmfonds „Pomerania Film“ und Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern.
Westpommerischer Filmfonds „Pomerania Film“
Der Westpommerische Filmfonds „Pomerania Film” funktioniert seit 2009 in den Strukturen des Schlosses der Herzöge von Pommern in Szczecin, indem er im Rahmen des einmal im Jahr organisierten Wettbewerbs die Filmproduktionen finanziell unterstützt, die mit der Woiwodschaft Westpommern verbunden sind. Die interessantesten Projekte wählt der Programmrat des Fonds aus, zu dem Vertreter der Stifter gehören: Marek Osajda –Vertreter des Marschallamts der Woiwodschaft Westpommern, Paweł Strojek –Vertreter der Stadt Koszalin und Rafał Bajena –Vertreter der Stadt Szczecin. Die Unterstützung bekommen sowohl abendfüllende Spielfilme als auch kurze Produktionen und lokale Debüts. Trotz relativ geringer Geldmittel wurden in den Jahren 2009-2014 ganze 47 Filmproduktionen finanziell unterstützt. Bei der Auswahl berücksichtigt der Rat die Drehorte und den Einsatz der regionalen Autoren. Besonders wichtig sind Debutprojekte, u.a. von Absolventen der Kunstakademie Szczecin. Der Fonds kann auf zahlreiche Erfolge stolz sein. Unsere Koproduktionen werden bemerkt und sowohl auf den polnischen als auch internationalen Filmfestivals hoch bewertet. Man soll solche Produktionen erwähnen wie: „Lincz” von Krzysztof Łukaszewicz, „Obietnica” von Anna Kazejak, „Wielka ucieczka na północ” von Andrzej Fader oder „Mój dom” von Magdalena Szymków.
Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern
Die Kulturelle Filmförderung in Mecklenburg-Vorpommern wurde 1991 gegründet und wird durch das Filmbüro MV des Mecklenburg-Vorpommern Film e.V. mit Sitz in Wismar im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern organisiert und verwaltet. Ebenso wird im Filmbüro MV das Landesfilmarchiv Mecklenburg-Vorpommern, das filmische Gedächtnis des Landes, als Landesaufgabe organisiert und verwaltet.
Die Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern unterstützt unabhängige, kreative Filmschaffende und Nachwuchstalente. Vom ersten Drehbuchentwurf über die Produktion bis hin zum Verleih und Vertrieb leistet sie fachkundige Beratung für Filmschaffende und unterstützt den Aufbau von Netzwerken im Land. Die Fördergelder stammen aus Mitteln des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V. Über die Förderung der Projekte entscheidet eine unabhängige Auswahlkommission aus fünf filmkundigen Fachleuten.
Geförderte Filme aus Mecklenburg-Vorpommern sind in der ganzen Welt unterwegs und werden auf Festivals, im Kino und Fernsehen gezeigt. Insbesondere der Dokumentarfilm wird von der Kulturellen Filmförderung tatkräftig unterstützt. Das Szczecin European Film Festival (SEFF) ist daher der ideale Ort, um eine Auswahl an Filmen aus und über die Region direkt an der deutsch-polnischen Grenze zu präsentieren. Das Filmfestival ist auch Begegnungs- und Kooperationsforum der Filmbranche und in diesem Jahr wird ein erstes Expertenforum der beiden Filmförderungen aus Mecklenburg-Vorpommern und Westpommern stattfinden. Mit Branchenkennern aus beiden Ländern werden die Möglichkeiten für eine zukünftige länderübergreifende Zusammenarbeit diskutiert. Der von deutscher Seite geförderte Dokumentarfilm mit dem provokanten Titel „Nur der Pole bringt die Kohle“ von Regisseur Markus Stein und Produzent Olaf Jacobs ist ein sehr gelungenes Beispiel dafür, wie verflochten das Zusammenleben von Polen und Deutschen in der Grenzregion ist und verdeutlicht das große Entwicklungspotential.